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Opfer mangelnder Sexueller Bildung?

So sehe ich mich momentan. Und nicht nur mich, Nein. Alle Sexarbeiter:innen, deren ihre Gesundheit gefährdet wird.


Danke, «Journalisten» von beliebten Tageszeitungen, für solche Artikel:



«Die Übernahme gilt für Risikogruppen, zu denen in erster Linie Homosexuelle gehören, die kein Kondom benutzen möchten, genauso wie Partner von Menschen mit HIV. Aber auch Männer, die in ein Bordell gehen und kein Kondom benutzen möchten,  gleichzeitig aber mit Frauen Sex haben, die aus Ländern mit «hoher HIV-Prävalenz» kommen, können die Kosten für PrEP erstattet bekommen.»


Danke, das ihr an die Auswirkung von euren Artikeln nachdenkt. Daran, dass diese Frauen, die aus Ländern mit «hoher HIV-Prävalenz» kommen, oft keine Krankenkasse haben, geschweige dann in der Position sind, sich zu wehren.


Seit einiger Zeit, macht es echt keinen Spass mehr. 90% aller Anfragen → Tabulos (Das neue Wort für «Ohne Gummi»!)Es gibt ganze Webseiten, Foren, in welchen sich die Kunden darüber austauschen, wer welchem Mädchen rein gespritzt hat! ZUM KOTZEN, sag ich euch.


Heute erzählt mir eine Kollegin, welche schon seit Jahren hier ist: «Ich gehe zurück nach Spanien. «Lieber riskiere ich mehr, um zu arbeiten. *Aber diesen Stress, möchte ich mir nicht mehr antun. Sogar langjährige Stammkunden nehmen jetzt diese HIV Pille , und möchten plötzlich keinen Gummi mehr benutzen.»!


*Laut ihrer Aussage ist es in Spanien gefährlicher, da es mehr Grenzverletzungen seitens der Freier geben soll.


Was diese Menschen aber vergessen, ist das es durchaus auch noch andere Geschlechtskrankheiten gibt, die allesamt auch nicht besonders witzig sind!


Meine Kollegin erzählt weiter: «Weisst du, heute kam ein Stammgast zu mir. Er hatte vor einigen Wochen Tabulosen Sex gehabt, sagt er. Nun ist er Krank, hat natürlich riesen Stress mit seiner Frau. Trotzdem wollte er Sex mit mir. Ich habe ihn abgewiesen. Nein, Danke».


Auslachen, Anschreien, Gegen eine Wand klatschen, alle Reaktionen wären meiner Meinung nach angebracht. Meine Freundin ist stark, sie lässt sich so schnell nicht unterkriegen. Aber wer denkt an all die Sexarbeiter:innen, die vielleicht nicht so gestanden sind?


Wer denkt an diese Frauen, wenn sie sich anstecken? Wenn sie nicht mehr Arbeiten können? Wenn sie trotz Krankheit weiter arbeiten müssen, da es der wirtschaftliche Zwang verlangt?


Meine Güte, Männer, (ja, in diesem Falle sind es die Männer) es ist doch wohl nicht zu viel verlangt, ein Kondom zu benutzen, nachdem sich Frauen schon seit Jahren mit Hormonen vollpumpen, um eure kinder nicht austragen zu müssen?!


Und, liebe «Journalisten», bevor ihr solche Artikel raus haut, benutzt euer Hirn. Das ist doch so kein Artikel. Man könnte beispielsweise über Nebenwirkungen und Langzeitschäden von Prep informieren, anstatt Frauen als Schuldige für HIV Verbreitung darzustellen.


Wenn die Kassen gratis testing anbieten würden, obbligatorisch für alle, und Verhütungsmittel für alle Frauen übernehmen würden, dann wäre ich eventuell bereit, diese Situation so zu akzeptieren.

Vorher nicht.

Es ist eine bodenlose Frechheit von jeder Person, einen tabulosen Service zu verlangen. Da frage ich mich schon, wie man sich denn noch im Spiegel anschauen kann. Liegt es wohl an mangelnder Intelligenz??



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